Zu meiner Person

Ich bin Italienerin, 39 Jahre alt, hundertprozentig Sizilianerin, geboren in Palermo, aufgewachsen wenige Kilometer davon entfernt in Bagheria. Ein wichtiger Teil meiner Wurzeln ist in Raffadali zu suchen.

Um die Familien meiner Eltern gibt es viele Legenden und Anekdoten, die ich immer gerne wiederhöre. Ich erkenne und entdecke, wie meine Kindheit durch diese Umgebung geprägt wurde. Palermo beeinflusste mich schon von frühester Jugend an, stärkte meine Identität. Aber ich stellte mir schon früh eine Zukunft im Ausland vor. Seit 13 Jahren verwirkliche ich meinen Traum in München, mit Italien in meinem Herzen und in meiner Seele: Die Liebe zu Familie und Kinder, das Interesse an Filme, Kunst und Musik, Literatur, traditioneller Küche und das soziale und politische Engagement.

Während meines Studiums der Statistik und Wirtschaft an der Universität von Palermo begannen meine  Auslandsaufenthalte, gleich zu Anfang in Wales, die meinen Geist bereicherten und mir viele Chancen bereiteten.

1998 schrieb ich in Neapel meine Promotionsarbeit in Rechnerorientierter Statistik und Datenanalyse und vervielfältigte meine internationalen Kontakte.                                      2000 arbeitete ich in Mailand als Beraterin und nach dem Erhalt des Doktortitels nahm ich die Möglichkeit wahr, an der Universität in Augsburg als Researcher zu arbeiten.

Trotz der sehr anspruchsvollen Arbeit mit einem internationalen hochangesehenen Team fehlte mir die Möglichkeit, mein soziales und politisches Engagement zu verwirklichen, die kleine Stadt bat mir nicht genügend Anreize.

Als ich in Mailand lebte, zog die Liebe in mein Leben ein und später im Jahr 2004, als ich nach München-Laim umzog, wurde meine Beziehung zu meinem Freund Nicola ernsthafter und wir heirateten ein Jahr später in München-Pasing.  Einige Jahre später wuchs unsere Familie, und Vittoria, 5 Jahre und Ludovico,  8 Monate erfüllen sie mit Liebe.

In München wurde mein Leben sofort wieder von der Fülle an kulturellen und sozialen Angebote erfüllt und ich fühlte mich wieder in der Gesellschaft integriert, wie schon als Kind in Sizilien. Meinen sozialen und gesellschaftlichen Anspruch fand sich in der SPD bestätigt und trat ihr sofort bei.

In Italien gehörte ich schon seit Jahren der jungen Linken, über 20 Jahren den AGESCI Pfadfindern, und der 92er Jugend von Palermo an. Diese Erfahrungen erschwerten meinen Abschied von Italien, aber ich brauchte internationale Erfahrungen.

1994 hat die EU das Gesetz zum Kommunalrecht für EU-Ausländer erlassen, 1996 bei den Kommunalwahlen in München wurden zum ersten Mal nicht deutsche Bürger gewählt, darunter Fiorenza Colonella, wiedergewählt 2002. Im Jahr 2008 zog sie sich zurück und bot mir an, als Nachfolgerin zu kandidieren. Als Neuling in der SPD bekam ich keinen guten Listenplatz, aber ich konnte mich bei der Wahl um 2 Plätze verbessern, vom 54. auf den 52.

Bei der kommenden Wahl wurde ich auf Platz 42 eingestuft dank längerer Vorbereitung und Erfahrung. Die SPD hat einen Anteil von 33 aus 80 Sitzen im Stadtrat.  Ich nehme bewusst diese anspruchsvolle Herausforderung an, die Verbesserung um 9 Plätze.

Am wichtigsten ist für mich die Integration der Italiener in München, also nicht bloße Anpassung und Nachahmung der deutschen Gesellschaft, sondern ein Verständnis für die Gemeinschaft, das Bewusstsein über die eigene Herkunft und Fähigkeiten, und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, die man aktiv bereichern kann. Aus diesem Grund möchten ich folgendes Projekt zeitnah verwirklichen, an dem ich mit einigen Kollegen arbeite: die Entstehung eines italienischen Zentrums als Begegnungsort der alten, gegenwärtigen und zukünftigen Generationen von Emigranten. Dies hat schon den Konsens und die Unterstützung von vielen deutschen Bürgern gefunden.

Ich bin überzeugt, dass das Fehlen einer derartigen Einrichtung, die Ursache der Zerstreuung in kleine isolierte Mikrogesellschaften ist. Dieser Zustand erschwert erheblich die Kommunikation mit vielen Italienern in München, dafür engagiere ich mich auch mit vielen kleinen Projekten.

Die fehlende Übereinstimmung der Schul- und Studiumszeugnisse stellt ein weiteres Hindernis zur Integration dar.

Integration ist aber notwendig zwischen Älteren und Jungen, Wohlhabenden und Armen, Gesunden und Kranken, Integration heißt, die gleichen Chancen haben und an dem Schul -, Gesundheit -, Sozial -, und Arbeitssystem teilzunehmen.

Integration ist auch die Wertschätzung der italienischen Produkte, Dienstleistungen, Unternehmen, Kunst, Kultur und Gastronomie.

Integration ist, das politische Engagement zu unterstützen, daher bitte ich die Bürger, zu wählen!

This entry was posted in Daniela. Bookmark the permalink.