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Kosme-Krise, die Vizepräsidentin Zaltieri schreibt an die deutschen Vorstände (Original auf Italienisch folgt unten)
12.08.2014 15:30
Bereit für ein Treffen in Deutschland
Unverzüglicher Stop der Kündigungen, um eine angemessene Analyse zu ermöglichen, damit man eine sozialverträgliche Lösung im Rahmen eines seriösen Industrieplanes entwickeln kann und den Neustart eines Betriebes herbeizuführen, der über genügend Professionalität verfügt, um wieder in eine aktive Zukunft zu blicken.
Das verlangt die Vizepräsidentin der Provinz von Mantua mit Mandat im Arbeitsreferat Francesca Zaltieri in einem Brief, den Sie heute Josef Weitzer, dem Präsidenten des Betriebsrates und Aufsichtsratsmitgliedes der Krones AG geschickt hat, einem Unternehmen, das die Kontrolle der Kosme von Roverbella hat.
Die Nummer zwei der Provinz verlangt auch ein Treffen in Deutschland mit der Spitze des Unternehmens, das drastische Kürzungen im Sitz des kontrollierten Unternehmens in Mantua angekündigt hat.
In ihrem Brief erinnert Zaltieri daran, daß „ am 3 Dezember 2012 die Europäische Kommission für Besschäftigung und Soziale Angelegenheiten einen Bericht verabschiedet hat, mit Empfehlungen der Kommission was die Benachrichtigung und die Konsultation der Arbeitnehmner über die Vorankündigungspflicht der Abwicklungen im Rahmen von industriellen Restrukturierungsmaßnahmen betrifft.“
Im besagten Bericht wird verlangt, dass die Kommission garantiere, dass man die Kündigung als letzte Option festschreibt, nur nachdem man alle möglichen Alternativen ausgeschöpft habe, ohne deswegen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu mindern und empfehle, dass die Unternehmen Kündigungen nur als letzte Option erwägen mögen, nachdem man vorher alle möglichen Alternativen ausgeschöpft und/oder gegebenenfalls unterstützende Massnahmen getroffen habe.
Ferner wird darin bekräftigt, daß „ im Falle die besagte Restrukturierung von unvorhergesehenen und unverhofften Vorkommnissen ausgelöst sei, jegliche Restrukturierungsmaßnahme, insbesondere wenn diese wichtige negative Folgen mit sich führe, diese von einer angemessenen Vorbereitung mit allen Beteiligten zu erfolgen hat in Funktion ihrer respektiven Bereiche, um den wirtschaftlichen und sozialen Niederschlag abzuwenden oder vorzubeugen und das alle vorgeschlagenen Restrukturierungsmaßnahmen den Arbeitnehmervertretern umfassend zu erklären sind, denen man alle relevanten Informationen bezüglich der vorgesehenen Restrukturierungsmaßnamen auch mitteilen sollte, damit sich dieselben auf eine vertiefende Beurteilung vorbereiten und auf eventuelle Beratungen einstellen können.“
Die Nummer zwei des Palazzo di Bagno erinnert in ihrem Schreiben auch daran, dass in den beschlossenen Empfehlungen der Europäischen Kommission „… verlange, dass die Unternehmen die öffentlichen Behörden und die Vertreter der Arbeitnehmer gleich in der Anfangsphase informieren, insbesondere rechtzeitig die lokalen Behörden und diese in die Maßnahmen der Restrukturierung einbezöge.“ All dies ist im Falle Kosme nicht erfolgt, schreibt Zaltieri – zuerst hat man die Kündigungen angekündigt und dann hat man begonnen zu verhandeln, indem man jeglicher Einbeziehung der örtlichen und territorialen Behörden einen Riegel vorgeschoben hat und den Termin des 22 Septembers als letzten Termin festgesetzt hat, um die Angelegenheit zu erledigen. Was noch gravierender wäre, ist die Tatsache, dass man die ganze Angelegenheit an einen einzigen Ansprechpartner, der in letzter Minute hinzukam, delegiert hat ohne es zu protokollieren.
Ein bloßer Vollstrecker eines Führungsstabes und eines Geschäftsführers, die es nicht einmal für opportun gehalten haben persönlich in Mantua und Italien zu erscheinen, um die Verantwortung eines schlechten Managements zu übernehmen, das ein gesundes Unternehmen aufgekauft hat, um es mit einer defizitären Bilanz zurückzulassen, dessen Neustart einzig und allein an einen Personalabbau gekoppelt wird.
Schließlich die Einladung;“ Der bayrische multinationale Konzern sollte über die Tatsache nachdenken, dass man im Europaparlament darüber diskutiert auch in Erwägung zu ziehen, ob man den Unternehmen, die ihrer sozialen Verantwortung nicht nachkommen auch öffentliche Fördergelder vorenthält, bzw. wieder entzieht, indem man zukünftig die Prinzipien der sozialen Verantwortung auch zu den Bewertungskriterien einer Unternehmensbeurteilung macht.
Eine Beurteilung, die auch den Ruf eines Unternehmens negativ beeinträchtigen könnte und dem Image auch von Krones nicht gleichgültig sein dürfte. „Der soziale Schaden, der Mantua und den betroffenen Gemeinden durch die Angelegenheit Kosme zugefügt wurde, ist inakzeptabel und aus diesem Grunde bitte ich um ein Treffen in Deutschland mit Ihnen und dem Geschäftsführer von Krones im Beisein der italienischen und deutschen Gewerkschaftsvertreter,den lokalen und regionalen Behörden sowohl der Lombardei und Mantua und der deutschen Autoritäten “.
ITALIANO